Das Baskenland von seiner schönsten Seite
Ein 80 Meter breiter und 2,5 km langer Sandstrand umringt von zahlreichen Hügeln direkt vor den Toren Zarautz – einer baskischen Kleinstadt, nur 20 km von San Sebastian entfernt, mit Flair und Charme. #vanlifetour - Reisetag 10-13 / 56
Nach zwei erholsamen Nächten an der Westküste Frankreichs fuhren wir weiter Richtung Spanien, dem Land, in dem wir die meiste Zeit unserer VanlifeTour verbringen sollten. Unsere erste Anlaufstelle war die beliebte Stadt Donostia San Sebastian. In die malerische Kulisse an der Buch de la Concha habe ich mich vor einigen Jahren schon einmal verliebt und sie hat von ihrer Faszination absolut nichts verloren.
Wir stellten den Van auf einer Anhöhe Nahe des städtischen Sportzentrums Pio Baroja ab und liefen bergab circa 20 Minuten zu Fuß in die Stadt. Es war ein Samstag und die Menschen in San Sebastian ein bunter Mix aus Touristen und Einheimischen. Wie im Bilderbuch gab es typisch spanische Musik auf der Promenade, volle Gässchen mit Tapasbars und Weinläden einer nach dem anderen, versteckte Eisdielen, spannende Shops und einen wuseligen, aber wunderschönen Stadtstrand, an dem sich auffällig viele Familien mit Kindern tummelten. Nach einem kurzen Sprung ins kühle Nass besuchten wir das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Aquarium von San Sebastian. Ein tolles Erlebnis für Jung und Alt gleichermaßen mit vielen Informationen rund um den Ozean und die Schifffahrt und einem Glastunnel als Highlight der Ausstellung. Unser Lütte erinnert sich auch heute immer noch gerne daran zurück.
„Mama, hier will ich irgendwann noch mal hin.”
Für San Sebastian sollte man definitiv mehr als einen Tag einplanen. Das haben wir leider nicht geschafft, denn der einzige Wohnmobilstellplatz „Autocaravanas San Sebastian“ direkt in der Stadt, auf dem wir ursprünglich übernachten wollten, war bis auf den letzten Platz komplett belegt. Im ersten Moment Pech, aber auf den zweiten Blick unser Glück. Denn sonst hätten wir nie den Abstecher nach Zarautz gemacht. Mit Hilfe der App Park4night fanden wir einen Campingplatz auf der Bergkuppe des Talaimendi, gerade einmal 20 Kilometer von San Sebastian entfernt - mit einem unschlagbar schönen Blick hinunter auf den Hondartza Zarautz – einem 2,5 km langen und an einigen Stellen bis zu 80 Meter breitem Sandstrand. Er gilt als einer der schönsten Strände Nordspaniens und das können wir nur bestätigen. Besonders der Sonnenuntergang von hier oben ist ein absoluter Augenschmaus.
Der Weg hinab zum Strand
Vom Campingpatz zum Strand gelangt man über eine leicht steile Treppe mit gut 440 Stufen. Da man auf diesem Weg fast 120 Höhenmeter überwindet, sollte man halbwegs gut zu Fuß sein und auch nichts ausversehen oben vergessen.
Wir verbrachten zwei volle Tage hier und waren fast nur am Strand unterwegs. Der Wellengang war teilweise ziemlich stark und die Strömung an einigen Stellen nicht ganz ohne. Wir besorgten uns ein Bodyboard und tobten uns in den Wellen aus.
Der Stadtstrand in Zarautz als Flaniermeile der Locals
Auch die Einheimischen sind hier am Wochenende zahlreich unterwegs. Allerdings sitzt kaum jemand von ihnen, so wie wir es typischerweise aus Deutschland kennen, auf einem Handtuch mit Buch in der Hand. Nein! Die Spanier flanieren die ganze Zeit am Strand entlang. Ungelogen, auf und ab, immer mindestens zu zweit, tief versunken in Gesprächen, stets mit keiner kleinen Tasche am Körper oder einer Trinkflasche in der Hand. Ich habe erst am Ende so wirklich verstanden warum. Bei 28 Grad ist es erstens viel zu heiß, zweitens bleiben sie so richtig fit (es waren sehr viele sportliche Menschen unterwegs, denn Zarautz gilt auch als einer der besten Surfer-Hotspots Europas) und drittens wird man so von allen Seiten gut und einheitlich gebräunt. Clever!
Was Zarautz ansonsten noch zu bieten hat
Hier sind noch ein paar Tipps, die wir über Zarautz gesammelt haben und die es lohnenswert machen, an diesem schönen Ort ein paar Tage länger zu verweilen:
Surfen: Zarautz ist ein beliebtes Ziel für Surfer. Auf die Wellen ist fast immer verlass und am Strand gibt es eine Reihe von Surfschulen und Verleihgeschäften, wo man sich Brett und einen Neoprenanzug ausleihen kann.
Wandern: Die umliegenden Hügel von Zarautz bieten viele schöne Wandermöglichkeiten. Eine beliebte Route ist der Jakobsweg (Spanisch: Camino de Santiago), der direkt durch Zarautz führt. Vom Zentrum Zarautz gelangt man in ca. 40 Minuten dann auch hinauf auf den Talaimendi-Hügel, auf dem auch der Grand Camping Zarautz liegt. Die Aussicht von hier oben ist wirklich spektakulär und an klaren Tagen kann man sogar bis nach San Sebastian und Frankreich sehen.
Die Altstadt: Die Altstadt von Zarautz ist voll von historischen Gebäuden und engen Gassen. Hier lässt sich entspannt durch die Straßen schlendern und tief in die einzigartige Architektur und den Charme der Stadt eintauchen
Unbedingt die lokale Küche ausprobieren: Das Baskenland ist ja bekannt für seine unglaubliche Küche, und Zarautz ist da keine Ausnahme. Es gibt viele Restaurants und Bars, die lokale Gerichte wie Pintxos (kleine Snacks), Meeresfrüchte und Steaks anbieten. Nordspanien ist kulinarisch sowieso immer eine Reise wert.
Ein Geheimtipp: Das charmante Fischerdorf Getaria liegt nur wenige Kilometer von Zarautz entfernt. Es beherbergt das Balenciaga-Museum, das dem berühmten Modedesigner Cristóbal Balenciaga gewidmet ist.
Verkehr: Zarautz ist gut mit dem Auto, Bus und der Bahn zu erreichen. In der Stadt gibt es auch Parkmöglichkeiten für kleine bis mittelgroße Wohnmobile.
„Zarautz ist rund um eine Reise wert.”
Kurzbeschreibung des Spots
Name: Grand Camping Zarautz
Adresse: Monte Talai-Mendi, s/n Zarautz,
Guipúzcoa, 20800 Spain
Kosten: 20 Euro / Nacht (Vorsaison, Mai)
Unsere Empfehlung: 4/5 Sternen
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Der Campingplatz Grand Camping Zarautz liegt auf ca. 1.200 m über N.N. und ist durch eine gut ausgebaute, aber teilweise etwas enge Straße, zu erreichen. Er verfügt über mehr als 450 Stellplätze und ist damit der größte Campingplatz in der Region. Das Personal ist extrem nett, spricht sehr gutes Englisch und hilft bei allen Belangen immer gerne.
An der Rezeption gibt es zwar einen kleine Shop, in dem man das Nötigste kaufen kann. Man sollte aber mit vollem Kühlschrank ankommen. Das Restaurant auf dem Platz bietet alternativ jedoch eine sehr gute spanische Küche.
Das Gelände ist teilweise etwas abschüssig, also unbedingt Keile dabei haben. Die Plätze mit Meeresblick sind natürlich begrenzt und so gut wie immer belegt. Wer hier stehen möchte, sollte vorher reservieren (Womos bis max. 6,4 Länge). Grundlegend hätte man den Platz sicher auch etwas schöner anlegen können und einige Parzellen sind unserer Meinung nach etwas eng geraten, aber die Aussicht und die Natur entschädigen dafür.
Ansonsten hat man hier alles was man braucht. Gut ausgebaute und saubere Wasch- und Toilettenräume, einen kleinen Spielplatz, Brötchenservice, ein super Restaurant mit typisch spanischem Flair und insgesamt einen sauberen Platz. Es gibt auf dem Gelände sogar noch sogenannte Glamping-Unterkünfte – das sind teilweise mit Küche und Betten ausgestattet Safari-Zelte mit kleiner Terrasse. Sieht schön aus.
An den Wochenende ist auf dem Platz eine Menge los, auch in der Nebensaison, denn auch die Spanier lieben das Campen. Die meisten kommen Freitagabends und fahren Sonntagmittags wieder heim. Wer also absolute Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, sollte im Grand Camping Zarautz eher in der Nebensaison und unter der Woche vorbeischauen.
Wir können den Platz allein wegen der grandiosen Aussicht und des Strandzugangs auf jeden Fall weiterempfehlen.
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